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Frage : Wen wähöst du bei der Bundestagswahl?
Antwort Stimmen Statistik
  AfD
16
43 %
  Bündnis 90/Die Grünen
1
2 %
  CDU/CSU
2
5 %
  Die Linke
9
24 %
  FDP
2
5 %
  Piratenpartei
1
2 %
  SPD
3
8 %
  Sonstiges
1
2 %
  Ich gehe nicht wählen
0
0 %
  Ich darf nicht wählen
2
5 %
(Umfrage abgeschlossen)  Gesamt 37 100%
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stef  
#41 Geschrieben : Dienstag, 12. September 2017 08:14:38(UTC)
stef

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Zitat von: hbss Gehe zum zitierten Beitrag
Und jetzt mal ein ernstes Gespräch unter Erwachsenen:


Trump will illegale Kinder ausweisen. Ist er böse?
Weil das ist doch Politik Macht und Willkür.

Wer mag mal kritisch ohne Sprüche diskutieren?



Ich denke, dass der Herr Trump ja nun schon einiges angekündigt hat und mit den meisten Dingen ist er ja gar nicht durchgekommen. Gerade im Hause Trump wird ja gerne mal etwas auf den Tisch gelegt was hinterher gar nicht umsetzbar ist.

Rechtlich habe ich mich mit dem Thema nicht tief genug beschäftigt um da eine Bewertung vornehmen zu können. Aber moralisch gesehen erscheint es mir wirklich sehr hart Kinder auszuweisen die sich ja nicht selbst für ihren Aufenthalt in den USA entschieden haben.

Auch hier versuche ich mich allerdings auch immer selbst zu hinterfragen ob meine Sicht vielleicht naiv ist. Man stelle sich die Situation für Deutschland vor. Die Türkei und Ungarn entscheiden plötzlich doch jedermann der sich in Richtung Deutschland aufmacht durchzulassen. Plötzlich haben wir hier nicht 1 oder 1,5 Mio Flüchtlinge innerhalb eines Jahres vor der Tür stehen sondern 3 Mio oder 5 Mio Flüchtlinge. Ich unterstelle jetzt mal für mein Gedankenspiel, dass diese Flüchtlinge allesamt wirkliche schutzbedürftige Flüchtlinge (aus Syrien) sind denen wir Schutz gewähren. Das bedeutet meiner Einschätzung nach nicht, dass diese Menschen automatisch ein Recht haben den Rest ihres Lebens hier in Deutschland zu verbringen. Wir gewähren ihnen lediglich Schutz und wenn der Krieg in ihrem Land vorbei ist müssen sie sich früher oder später wieder auf die Heimreise begeben damit wir andere schutzbedürftige aufnehmen können wenn es nötig ist.

Nun kommt das eigentliche Problem. Es dauert nun mal drei oder fünf oder vielleicht auch 10 Jahre bis der Krieg beendet ist und die Rückkehr angestrebt werden könnte. Natürlich werden die Flüchtlinge ihr Bevölkerungstypisches verhalten nicht automatisch mit der Einreise nach Deutschland ablegen. Und es gehört nun mal zur Wahrheit, dass die Bevölkerungsentwicklung in anderen Ländern eine andere ist als in Deutschland - sprich dort werden mehr Kinder geboren. Und was genau sollen wir jetzt machen wenn z.B. in 7 Jahren der Krieg vorbei ist? Soll ein Kind welches heute hier geboren und in 7 Jahren bereits in die Schule geht dann zurück geschickt werden obwohl es seine "Heimat" noch nie gesehen hat? Sollen nur die Eltern nach Hause müssen und das Kind bleibt hier (kann ja wohl niemand ernsthaft wollen)? Dürfen die Eltern bleiben und keiner von der Familie muss gehen? Würde das nicht dazu führen, dass jeder der die Möglichkeit hat eine Familie gründet nur um bleiben zu können?

Hier zeigt sich mal wieder das ganze Dilemma in dem Politiker (die meiner Meinung nach zu häufig kritisiert werden) häufig stecken. Es gibt oft keine einfache Lösung. Und um den Haken zum Thread zu machen.... was soll ein Politiker jetzt vor der Wahl zu so einem Thema sagen ohne mindestens eine große Wählergruppe zu verlieren?


Bevölkerungsentwicklung Syrien (Quelle Wikipedia): https://de.wikipedia.org/wiki/Sy...ile:Syria-demography.svg
Bevölkerungsentwicklung Deutschland (Quelle Wikipedia): https://de.wikipedia.org/wiki/Demografie_Deutschlands#/media/File:Bev%C3%B6lkerungentwicklung_Deutschland_1950-2014.svg
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MrChicken  
#42 Geschrieben : Dienstag, 12. September 2017 09:54:34(UTC)
MrChicken

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Zitat von: stef Gehe zum zitierten Beitrag
Das bedeutet meiner Einschätzung nach nicht, dass diese Menschen automatisch ein Recht haben den Rest ihres Lebens hier in Deutschland zu verbringen. Wir gewähren ihnen lediglich Schutz und wenn der Krieg in ihrem Land vorbei ist müssen sie sich früher oder später wieder auf die Heimreise begeben damit wir andere schutzbedürftige aufnehmen können wenn es nötig ist.


Ich sehe es auch so und würde hier tatsächlich das Wort "müssen" durch "sollten" ersetzen und dann dafür Regeln fordern. Müssen klingt in meinen Ohren so, dass alle wieder zurück sollen. Aber wie du schon sagst kann so ein Krieg sehr lange dauern. Bis dahin können sich auch Flüchtlinge hier was aufgebaut haben. Vielleicht sogar eine Firma mit Angestellten. Solche Leute würde ich ungern wieder zurückschicken müssen. Ehrlich gesagt haben sie sich dann eben das Recht den Rest ihres Lebens hier zu verbringen erarbeitet, IMHO.

Zitat von: stef Gehe zum zitierten Beitrag
Hier zeigt sich mal wieder das ganze Dilemma in dem Politiker (die meiner Meinung nach zu häufig kritisiert werden) häufig stecken. Es gibt oft keine einfache Lösung. Und um den Haken zum Thread zu machen.... was soll ein Politiker jetzt vor der Wahl zu so einem Thema sagen ohne mindestens eine große Wählergruppe zu verlieren?


Ehrlich gesagt sehe ich in diesem Dilemma auch eine unfassbare Chance für die Politiker.
Ich habe bei der Abstimmung gesagt das ich die Linke wählen werde, habe allerdings einen Punkt in deren Wahlprogramm der mich und meine Lebensplanung schon massiv störte und es wird wahrscheinlicher das dieser Punkt für mich nicht tragbar ist (Klar, es ist immer ungewiss ob jeder Punkt aus dem Wahlprogramm auch umgesetzt wird und noch ungewisser ob die Linke eh jemals was entscheiden darf um so mehr, aber dennoch..). Sprich: Ich bin 2 Wochen vor der Bundestagswahl noch unentschieden. Mittlerweile spiele ich á la "Wer wird Millionär" das Ausschlussverfahren mit den Parteien. Es gibt Parteien die ich garantiert nicht wählen werde aber ich bin mir bei dem Rest noch unsicher.
Eine klare Position oder Haltung der Politiker würde denke ich nicht nur mir helfen eine einfachere Entscheidung zu treffen. Ja, man vergrault auch immer Leute aber man gewinnt durch klare Positionen vielleicht auch welche hinzu.

Ich fand es zum Beispiel gut das Schulz im Duell eine klare Haltung zum EU-Beitritt der Türkei gezeigt hat. Ja, die Kanzlerin hat direkt nachgezogen, aber gerade die beiden großen Parteien sind sich so ähnlich, dass jede Klärung der Position auch unter Verlust von möglichen Wählerstimmen sich gerade in diesem Wahlkampf wie Balsam für mich anfühlt.
hbss  
#43 Geschrieben : Dienstag, 12. September 2017 10:17:27(UTC)
hbss

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"Rechtlich habe ich mich mit dem Thema nicht tief genug beschäftigt um da eine Bewertung vornehmen zu können. Aber moralisch gesehen erscheint es mir wirklich sehr hart Kinder auszuweisen die sich ja nicht selbst für ihren Aufenthalt in den USA entschieden haben. "

Aber es ist illegal. Ist das egal. Oder sollte man Gesetze beugen?
Frü ceeelrv ...eilps-aeghlnnrttuu-aiikkmmnnootu---->eist 1979. chi beel imt ceehmnns dnu du? www.hbss.de 28.10.17-1.11.17 (and.asmx+aest). kmmot uz netzis-celoo cimmnotuy : http://www.netzis.de/?xrid=787
stef  
#44 Geschrieben : Dienstag, 12. September 2017 17:03:33(UTC)
stef

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Zitat von: MrChicken Gehe zum zitierten Beitrag
....
Ich sehe es auch so und würde hier tatsächlich das Wort "müssen" durch "sollten" ersetzen und dann dafür Regeln fordern. Müssen klingt in meinen Ohren so, dass alle wieder zurück sollen. Aber wie du schon sagst kann so ein Krieg sehr lange dauern. Bis dahin können sich auch Flüchtlinge hier was aufgebaut haben. Vielleicht sogar eine Firma mit Angestellten. Solche Leute würde ich ungern wieder zurückschicken müssen. Ehrlich gesagt haben sie sich dann eben das Recht den Rest ihres Lebens hier zu verbringen erarbeitet, IMHO.


Mit der Aussage habe ich ein ernstes Problem. Ich verstehe den Gedanken dahinter durchaus und halte diesen auch für nachvollziehbar. Aber wo bleibt da die Gerechtigkeit? Man muss die Menschen zumindest beim Thema Asyl ja schon gleich behandeln. Und wer sollte da auch die Entscheidungen treffen? Möchtest Du als Sachbearbeiter nach Aktenlage über die Zukunft der Menschen entscheiden? Der eine hat eine Firma als Einzelunternehmer aufgebaut ohne Angestellte und muss gehen und der andere hat drei Angestellte und darf bleiben? Und was machst du mit dem zweiten wenn er drei Monate später den Betrieb schließen muss weil sein Geschäftsmodell doch nicht funktionierte?

Ich finde hier muss sowieso von seiten der Politik sehr viel deutlicher getrennt werden. Da wird Asyl oft mit Arbeitskräftebedarf vermischt. Das eine hat doch aber mit dem anderen zunächst mal gar nichts zu tun. Wenn Deutschland sagt, dass man Flüchtlinge aus Kriegsgebieten aufnimmt, dann darf das ja zunächst mal an keine weitere Bedingung geknüpft sein. Und diese Leute müssen nun mal wieder zurück wenn die Gefahr in ihrem Heimatland vorbei ist - ansonsten müsste man ja sagen jeder kann kommen und für immer bleiben. Und wenn wir auf der anderen Seite z.B. im Pflegebereich ausländische Arbeitskräfte brauchen, dann sind das ja keine Kriegsflüchtlinge sondern diese Leute müssen dann eben eine Arbeitserlaubnis erhalten wie das in anderen Ländern auch passiert.


Zitat von: MrChicken Gehe zum zitierten Beitrag
....
Ich fand es zum Beispiel gut das Schulz im Duell eine klare Haltung zum EU-Beitritt der Türkei gezeigt hat. Ja, die Kanzlerin hat direkt nachgezogen, aber gerade die beiden großen Parteien sind sich so ähnlich, dass jede Klärung der Position auch unter Verlust von möglichen Wählerstimmen sich gerade in diesem Wahlkampf wie Balsam für mich anfühlt.


Das ganze Thema ist doch lächerlich. Wer will denn jetzt ernsthaft davon ausgehen, dass die Türkei in absehbarer Zeit in die EU kommt - völlig egal welche Haltung die einzelnen Politiker dazu einnehmen.

Aber die bisherige Argumentation von Merkel ist durchaus stimmig. Wenn ich es richtig verfolgt habe sagte man ja bisher, dass man die Beitrittsverhandlungen nicht abbrechen will damit Erdogan nicht ein Argument geliefert bekommt um national punkten zu können... nach dem Motto "seht her.... die EU will nichts mehr mit uns zu tun haben". Und wer hätte damit was gewonnen?

Und Merkel hat ja auch recht, dass das nur fruchtet wenn in Europa eine Mehrheit dafür zustande kommt - und genau danach sieht es aktuell komischerweise so gar nicht aus (keine Ahnung was mit den anderen Ländern da los ist). Das hat sonst eine ähnliche Wirkung wie z.B. ein NPD-Verbotsverfahren. Wenn man sowas startet dann sollte man auch ziemlich sicher sein damit durchzukommen - sonst nutzt der "Gegner" es als Legitimation für das was er tut.

Türkei in der EU..... *kopfschüttel*


Zitat von: hbss Gehe zum zitierten Beitrag
"Rechtlich habe ich mich mit dem Thema nicht tief genug beschäftigt um da eine Bewertung vornehmen zu können. Aber moralisch gesehen erscheint es mir wirklich sehr hart Kinder auszuweisen die sich ja nicht selbst für ihren Aufenthalt in den USA entschieden haben. "

Aber es ist illegal. Ist das egal. Oder sollte man Gesetze beugen?


Gesetze zu beugen ist selten sinnvoll. Entweder man folgt den vorhandenen Gesetzen oder schaft entsprechende Grundlagen (Gesetzesänderungen). Ob es illegal ist kann ich wie erwähnt leider nicht beurteilen. Darüber werden Gerichte zu entscheiden haben. Ich habe ja bewusst den Bogen zum deutschen Flüchtlingsthema gezogen um aufzuzeigen wie problematisch der Sachverhalt sein kann - und außerdem geht es hier ja um die Bundestagswahl (und nicht um Trump) und damit um Themen die uns hier direkt betreffen.
Bububoomt  
#45 Geschrieben : Dienstag, 12. September 2017 17:20:43(UTC)
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Hier kannst das nachlesen was sie dazu gesagt hat:
https://deutsche-wirtsch...eitritt-der-tuerkei-aus/

Irgend wie wieder spricht sie sich finde ich oder sehe ich das nur so? Sie war dagegen, ist dafür abzubrechen, aber 50% hoffen ja auf uns... Also doch dafür weil 50% der Türken hoffen!?
oseidon  
#46 Geschrieben : Dienstag, 12. September 2017 17:48:14(UTC)
oseidon

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Merkel war m.E. noch nie für einen Beitritt der Türkei in die EU sondern nur für eine "privilegierte Partnerschaft".

Also sie hat in der Vergangenheit schon Stellung bezogen und an ihrer Haltung auch nix geändert.
Bububoomt  
#47 Geschrieben : Dienstag, 12. September 2017 18:03:11(UTC)
Bububoomt

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Verstehe nur nicht was dann der satz mit den 50% soll?
MrChicken  
#48 Geschrieben : Dienstag, 12. September 2017 19:55:33(UTC)
MrChicken

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Zitat von: stef Gehe zum zitierten Beitrag
Zitat von: MrChicken Gehe zum zitierten Beitrag
....
Ich sehe es auch so und würde hier tatsächlich das Wort "müssen" durch "sollten" ersetzen und dann dafür Regeln fordern. Müssen klingt in meinen Ohren so, dass alle wieder zurück sollen. Aber wie du schon sagst kann so ein Krieg sehr lange dauern. Bis dahin können sich auch Flüchtlinge hier was aufgebaut haben. Vielleicht sogar eine Firma mit Angestellten. Solche Leute würde ich ungern wieder zurückschicken müssen. Ehrlich gesagt haben sie sich dann eben das Recht den Rest ihres Lebens hier zu verbringen erarbeitet, IMHO.


Mit der Aussage habe ich ein ernstes Problem. Ich verstehe den Gedanken dahinter durchaus und halte diesen auch für nachvollziehbar. Aber wo bleibt da die Gerechtigkeit? Man muss die Menschen zumindest beim Thema Asyl ja schon gleich behandeln. Und wer sollte da auch die Entscheidungen treffen? Möchtest Du als Sachbearbeiter nach Aktenlage über die Zukunft der Menschen entscheiden? Der eine hat eine Firma als Einzelunternehmer aufgebaut ohne Angestellte und muss gehen und der andere hat drei Angestellte und darf bleiben? Und was machst du mit dem zweiten wenn er drei Monate später den Betrieb schließen muss weil sein Geschäftsmodell doch nicht funktionierte?

Ich finde hier muss sowieso von seiten der Politik sehr viel deutlicher getrennt werden. Da wird Asyl oft mit Arbeitskräftebedarf vermischt. Das eine hat doch aber mit dem anderen zunächst mal gar nichts zu tun. Wenn Deutschland sagt, dass man Flüchtlinge aus Kriegsgebieten aufnimmt, dann darf das ja zunächst mal an keine weitere Bedingung geknüpft sein. Und diese Leute müssen nun mal wieder zurück wenn die Gefahr in ihrem Heimatland vorbei ist - ansonsten müsste man ja sagen jeder kann kommen und für immer bleiben. Und wenn wir auf der anderen Seite z.B. im Pflegebereich ausländische Arbeitskräfte brauchen, dann sind das ja keine Kriegsflüchtlinge sondern diese Leute müssen dann eben eine Arbeitserlaubnis erhalten wie das in anderen Ländern auch passiert.


Wie will man sonst entscheiden wenn nicht nach Aktenlage und was ist daran so schlimm? Du sagst ja sowieso das nach dem Ende der Katastrophe im Prinzip erstmal alle wieder früher oder
später zurückgeschickt werden sollen um Platz zu machen:

Zitat von: stef Gehe zum zitierten Beitrag
Das bedeutet meiner Einschätzung nach nicht, dass diese Menschen automatisch ein Recht haben den Rest ihres Lebens hier in Deutschland zu verbringen. Wir gewähren ihnen lediglich Schutz und wenn der Krieg in ihrem Land vorbei ist müssen sie sich früher oder später wieder auf die Heimreise begeben damit wir andere schutzbedürftige aufnehmen können wenn es nötig ist.


Das ist ja auch richtig, weil auch unsere Mittel und Ressourcen zur Verpflegung und Verwaltung begrenzt sind. Aber wie du schon schreibt, kann sowas ja auch mal Jahre dauern. Aber wenn jemand zurückgeschickt werden soll und er aber einen Antrag stellt (mal ganz bürokratisch) hier zu bleiben, kann man den doch prüfen oder? Hat er Arbeit? Zahlt er Steuern und/oder Sozialversicherungsbeiträge? Spricht er ausreichend gut Deutsch um hier zu leben? Ist er nicht vorbestraft? Hat er Kinder die hier zur Schule gehen oder selbst schon arbeiten? Ganz allgemein: Ist er integriert? Wenn jetzt jemand sagt: Integration kann man nicht überprüfen! Sind denn die Fragen oben keine möglichen Kriterien dafür? Sicherlich sind es nicht alle, aber die kann man ja ziemlich objektiv beantworten. Notfalls kann er ja auch einen Einbürgerungstest ablegen wenn er die Bürgerrechte hier erhalten möchte.
Dann bleiben nachher alle hier. So what?! Wenn jemand die Kriterien da oben erfüllt hab ich kein Problem mit jemandem der einen leichten Akzent hat und vielleicht kein Schweinefleisch mag. Er liegt mir als Steuerzahler nicht auf der Tasche und macht nichts kriminelles. Kann gerne hier bleiben.

Ich finde sogar das man Asyl und Arbeitsmarkt noch viel stärker mit einander verbinden sollte.
Es gab in Deutschland auch mal ein Green Card Programm um Arbeitskräfte hier her zu holen. Jetzt haben wir die Situation das viele Menschen sowieso schon hier sind. Ganz technokratisch: Warum nicht deren Arbeitskraft nutzen? Der Bedarf ist da.

Natürlich darf das Asyl nicht an weitere Bedingungen geknüpft sein.
"Du bist in Not? Wir helfen! Aber wenn die Notsituation vorbei ist, brauchen wir die Ressourcen um anderen zu helfen."
Genau so soll es sein. Aber warum nicht sagen: "Wenn du aber danach noch hierbleiben willst, musst du die Kriterien von oben erfüllen und noch folgende ...."
Eine Arbeitserlaubnis muss dabei natürlich auch ausgestellt werden. Aber das ist gar nicht mal so einfach. Es gibt mehr Gründe warum der Antrag abgelehnt wird und das passiert auch. Eine Arbeitserlaubnis kann nicht einfach jeder bekommen.
Aber warum sollten wir wenn wir eh den Bedarf haben, der vielleicht nur mittels ausländischer Kräfte gestillt werden kann, nicht erst die Menschen nehmen die sowieso hier sind? Weil sie in Not sind oder mal waren? Ich kann auch in Not sein und trotzdem arbeiten wollen... Ich kann sogar krank sein und arbeiten wollen.
Alle anderen Hilfskräfte müssten wir auch hier her holen und die müssten durch das gleiche Programm wie die (dann nicht mehr) Flüchtlinge.

Ich glaube sogar das es für das "Klima" in Deutschland besser wäre wenn wir in bestimmten Bereichen Flüchtlinge nehmen.
Die Meinung von vielen ist doch sowieso schon:
"Die sitzen nur zuhause in fertig möblierten Sozialwohnungen, daddeln den ganzen Tag am Smartphone und MÜSSEN NICHT arbeiten."
Jetzt sollen wir sagen:
"Die sitzen nur zuhause in fertig möblierten Sozialwohnungen, daddeln den ganzen Tag am Smartphone und DÜRFEN NICHT arbeiten."?
Dem hart arbeitenden deutschen Steuerzahler wird dieser Unterschied denke ich reichlich egal sein.
Aber zu sagen: "Du, der arbeitet 40 Stunden in der Woche als XYZ, spricht deutsch so gut das man ihn verstehen kann, zahlt Steuern und zieht nächsten Monat in eine eigene Wohnung wo er Miete zahlt" sieht das aus Sicht der "Gruppenzugehörigkeit" doch schon anders aus. (Bei einigen wird das kein Grund sein. Die wollen nicht in der gleichen Gruppe sein wie diese Menschen, weil sie der Meinung sind das ihr Blut anders ist, weil sie Alkohol trinken oder ihre Vorfahren an der richtigen Stelle auf der Landkarte Sex hatten, aber auf die gehe ich mal nicht weiter ein.) Und ich denke schon das das die politische Situation beruhigen könnte (Du weißt was ich meine).

Ich bin der festen Überzeugung die Flüchtlingskrise ist eine unfassbare Chance für Deutschland. Wir können der Welt zeigen wie gut deutsche Gastfreundlichkeit aussieht (Denn ja, erstmal sind diese Menschen nichts anderes als Gäste. Und ja: Gäste gehen nach Hause wenn die Party vorbei ist.). Außerdem können wir aber direkt schon die Probleme die Deutschland mit großer Wahrscheinlichkeit in ein paar Jahren haben wird durch zusätzliche Arbeitskräfte beheben, die ja praktisch (oder praktischerweise, wenn soviel Zynismus erlaubt ist) sogar schon da sind.

Zitat von: stef Gehe zum zitierten Beitrag

Zitat von: MrChicken Gehe zum zitierten Beitrag
....
Ich fand es zum Beispiel gut das Schulz im Duell eine klare Haltung zum EU-Beitritt der Türkei gezeigt hat. Ja, die Kanzlerin hat direkt nachgezogen, aber gerade die beiden großen Parteien sind sich so ähnlich, dass jede Klärung der Position auch unter Verlust von möglichen Wählerstimmen sich gerade in diesem Wahlkampf wie Balsam für mich anfühlt.


Das ganze Thema ist doch lächerlich. Wer will denn jetzt ernsthaft davon ausgehen, dass die Türkei in absehbarer Zeit in die EU kommt - völlig egal welche Haltung die einzelnen Politiker dazu einnehmen.

Aber die bisherige Argumentation von Merkel ist durchaus stimmig. Wenn ich es richtig verfolgt habe sagte man ja bisher, dass man die Beitrittsverhandlungen nicht abbrechen will damit Erdogan nicht ein Argument geliefert bekommt um national punkten zu können... nach dem Motto "seht her.... die EU will nichts mehr mit uns zu tun haben". Und wer hätte damit was gewonnen?

Und Merkel hat ja auch recht, dass das nur fruchtet wenn in Europa eine Mehrheit dafür zustande kommt - und genau danach sieht es aktuell komischerweise so gar nicht aus (keine Ahnung was mit den anderen Ländern da los ist). Das hat sonst eine ähnliche Wirkung wie z.B. ein NPD-Verbotsverfahren. Wenn man sowas startet dann sollte man auch ziemlich sicher sein damit durchzukommen - sonst nutzt der "Gegner" es als Legitimation für das was er tut.

Türkei in der EU..... *kopfschüttel*


Die Argumentation von Angela Merkel finde ich ebenfalls stimmig, aber sehr schwach und ein bisschen entwürdigend. Warum? Weil es uns egal sein kann und sollte. Erdogan hat jetzt auch eine Reisewarnung nach Deutschland ausgegeben. Die Reisewarnung von Deutschland zur Türkei stand ja schon im Raum. Da ist er uns zuvor gekommen. Ich kann mich nicht entsinnen in den letzten Tagen Nachrichten gehört zu haben in denen die Türken in gebetsmühlenartige Jubelschreie ausgebrochen sind....
De facto gibt es momentan auch keine Beitrittsverhandlungen, abgesehen davon das ich auch nicht glaube das die EU in der Türkeifrage einstimmig entschieden wird (Mehrheit reicht da nicht, nur zur Info). Aber warum dann nicht sagen "mit mir nicht" wenn eh jeder weiß das da auf absehbare Zeit nichts passiert.

Klar ist das Thema lächerlich. Ich habe auch nie gesagt das ich das anders sehe mit einem Türkeibeitritt. Ich fand es nur gut das es mal gesagt wurde. Wenn es sowieso schon jeder weiß, dann kann man es auch sagen.
Den Türken und Erdogan erzählt man damit nichts neues. Die sind ja nicht dümmer als wir. Aber man bezieht eine klare Stellung in Zeiten in denen man bei den Volksparteien schon nach Unterschieden suchen muss. In einem der langweiligsten Wahlkämpfe die ich in meinem jungen Leben erleben durfte (und ich war noch nie so politikbegeistert wie heute) finde ich es einfach erfrischend wenn mal jemand ein bisschen Schwung reinbringt. Ich fand auch die Abstimmung über die Homoehe gut. Gar nicht mal in erster Linie wegen des Themas, sondern weil es mal richtig rund ging im Bundestag und unsere Kanzlerin "ordentlich auf den Pott gesetzt wurde".

Mein Punkt warum ich gerade dieses Statement gut fand, war halt das es endlich mal klare Kante zeigte. Bei ganz vielem hörte man von der derzeitigen Regierung nur rumgeeier, getreu dem Motto "lieber nichts machen, dann kann man auch nichts falsch machen".
Das ist einem der reichsten Länder der Welt im reichsten Staatenbund der Welt meiner bescheidenen Meinung nach einfach nicht würdig. Wir sollten vorangehen. Bei vielen Themen. Und dazu Bedarf es einfach einer klaren Ansage mit einer klaren Marschrichtung. Wem die nicht passt, der darf sehr gerne sein kreuz woanders machen. Aber versuchen einfach nur in vielen Bereichen Stimmen abzugraben und niemanden zu vergraueln finde ich irgendwie..... armselig.
stef  
#49 Geschrieben : Dienstag, 12. September 2017 20:38:51(UTC)
stef

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Zitat von: oseidon Gehe zum zitierten Beitrag
Merkel war m.E. noch nie für einen Beitritt der Türkei in die EU sondern nur für eine "privilegierte Partnerschaft".

Also sie hat in der Vergangenheit schon Stellung bezogen und an ihrer Haltung auch nix geändert.


Ja ganz genau. Es wird jetzt manchmal so getan als hätte sie sich um 180 Grad gedreht. Und man muss wirklich sehr aufpassen da nicht auf einen Zug aufzuspringen und in den Chor einzustimmen die ihr fehlende Standhaftigkeit in bestimmten Themen nachsagen. In diesem Punkt hat sie als eine der wenigen schon lange Stellung bezogen und klare Aussagen gemacht.

Und wenn es mal dazu kommt, dass wirklich eine 180-Grad-Wendung gemacht wird... dann ist das ja nicht automatisch immer negativ. Wenn ich so an den Atomausstieg denke... da gab es auch ein hin und her - und es gibt ohnehin immer von einer Seite Ärger... in diesem Fall eben von den Kraftwerksbetreibern die sich benachteiligt fühlten (wie ich finde vollkommen berechtigt - denn man konnte nicht mit einer spontanen Änderung der Gesetze rechnen) und dennoch war die Richtungsänderung sicher richtig.



Zitat von: MrChicken Gehe zum zitierten Beitrag
....
Dann bleiben nachher alle hier. So what?! Wenn jemand die Kriterien da oben erfüllt hab ich kein Problem mit jemandem der einen leichten Akzent hat und vielleicht kein Schweinefleisch mag. Er liegt mir als Steuerzahler nicht auf der Tasche und macht nichts kriminelles. Kann gerne hier bleiben.


Oh man.... da steckt so viel drin... puh....

Mit Akzenten und Verzicht auf Schweinefleisch habe ich auch keine Probleme. Wir leben ja auch mit Vegetariern aus Sachsen ;-)

Also jemand der heute einen Job hat und integriert ist darf bleiben weil er den Steuerzahlern nicht auf der Tasche liegt. Bleibt die Frage was mit ihm passiert wenn er morgen arbeitslos wird und dem Steuerzahler doch auf der Tasche liegt. Dann doch zurück? Kommt dann mit der Kündigung vom Arbeitgeber zusammen gleich der Abschiebungsbescheid?

Und da Asyl auch nicht an Alter gebunden ist bleibt auch die Frage was wir dann mit 40 bis 50 jährigen machen die wunderbar deutsch gelernt haben und einen Job haben und brav ihre Steuern zahlen. Die fehlenden 20 bis 30 Beitragsjahre für die Sozialversicherung werden diese Menschen wohl kaum noch aufholen können. Wie genau soll sich für diese "Neubürger" dann die Rente später genau berechnen? Wir kämpfen heute noch mit der Angleichung der Ost-Renten.

Ach und bevor ich es vergesse..... wen genau schicken wir eigentlich in die Länder zurück die in Trümmern liegen? Die die nicht arbeiten können, die nicht leistungsfähig und vielleicht krank sind? Die mit fehlender Ausbildung? Die Akademiker behalten wir ja hier. Wer baut dann noch gleich das Land wieder auf aus dem sie gekommen sind? Wenn das so läuft ist der nächste Bürgerkrieg nicht fern und wir haben die gleichen Leute wieder vor der Tür stehen - das ist mir so alles zu kurzfristig gedacht.

Außerdem ist es unsozial. Ein junger Mensch der z.B. aufgrund eines bereits 10 Jahre dauernden Kriegs in seinem Land endlich die Flucht geschafft hat kommt hier ohne Ausbildung und vielleicht mit nur geringer Schulbildung an - denn Schulen und Unis wurden als erstes geschlossen als der Krieg ausbrach. Und dieser Mensch hat dann einfach aufgrund fehlender Qualifikation vielleicht gar nicht die gleichen Möglichkeiten wie ein anderer.

Wirtschaftlich gesehen müsste man sicher so vorgehen wie Du vorgeschlagen hast. Aber menschlich ist das schon heftig irgendwie. Ich bin froh, dass ich solche Entscheidungen nicht treffen muss.


Zitat von: MrChicken Gehe zum zitierten Beitrag

Aber warum sollten wir wenn wir eh den Bedarf haben, der vielleicht nur mittels ausländischer Kräfte gestillt werden kann, nicht erst die Menschen nehmen die sowieso hier sind? Weil sie in Not sind oder mal waren? Ich kann auch in Not sein und trotzdem arbeiten wollen... Ich kann sogar krank sein und arbeiten wollen.
Alle anderen Hilfskräfte müssten wir auch hier her holen und die müssten durch das gleiche Programm wie die (dann nicht mehr) Flüchtlinge.....


Nach der Argumentation müsste man ja zunächst mal jeden Arbeitslosen in Deutschland in Beschäftigung bringen... die sind ja schließlich auch sowieso schon hier.... und die belasten die Kassen auch.... und die können wir nicht abschieben.

Und was ist wenn der Arbeitskräftebedarf sich ändert? Was ist wenn wir heute zwar 45.000 LKW-Fahrer brauchen (Quelle: http://www.focus.de/finanzen/videos/fataler-trucker-mangel-45-000-offene-stellen-bewerbermangel-in-einem-beruf-gefaehrdet-die-gesamte-wirtschaft_id_7569175.html) wir aber morgen aufgrund autonom fahrender Fahrzeuge 100.000 Kraftfahrer "übrig" haben? Was passiert dann mit den Flüchtlingen die wir gerade noch gebraucht haben?


Zitat von: MrChicken Gehe zum zitierten Beitrag

Aber zu sagen: "Du, der arbeitet 40 Stunden in der Woche als XYZ, spricht deutsch so gut das man ihn verstehen kann, zahlt Steuern und zieht nächsten Monat in eine eigene Wohnung wo er Miete zahlt" sieht das aus Sicht der "Gruppenzugehörigkeit" doch schon anders aus. (Bei einigen wird das kein Grund sein. Die wollen nicht in der gleichen Gruppe sein wie diese Menschen, weil sie der Meinung sind das ihr Blut anders ist, weil sie Alkohol trinken oder ihre Vorfahren an der richtigen Stelle auf der Landkarte Sex hatten, aber auf die gehe ich mal nicht weiter ein.) Und ich denke schon das das die politische Situation beruhigen könnte (Du weißt was ich meine).....


Du glaubst wirklich, dass das so laufen würde? Der Flüchtling arbeitet brav, zahlt seine Miete, spricht gut deutsch? Finde ich prima!

Was sagt der arbeitslose Deutsche? Die nehmen uns die Arbeit weg!

Was sagt das junge Pärchen dass in einer Großstadt seit Monaten eine bezahlbare Wohnung sucht? Die nehmen uns die Wohnungen weg!

Was sagt der rechte Mob? Die sprechen nur Deutsch weil wir für den Deutschkurs und die Integration gezahlt haben.


Zitat von: MrChicken Gehe zum zitierten Beitrag

De facto gibt es momentan auch keine Beitrittsverhandlungen, abgesehen davon das ich auch nicht glaube das die EU in der Türkeifrage einstimmig entschieden wird (Mehrheit reicht da nicht, nur zur Info). Aber warum dann nicht sagen "mit mir nicht" wenn eh jeder weiß das da auf absehbare Zeit nichts passiert.


Das mit der notwendigen Einstimmigkeit ist mir bekannt - ich wollte nur aufzeigen, dass es ja noch nicht mal eine Mehrheit gibt... von Einstimmigkeit mal ganz zu schweigen. Das man dann wenigstens eine Mehrheit für ein "Einfrieren der Verhandlungen" findest ist ja im Prinzip nichts anderes als eine Notlösung.

hbss  
#50 Geschrieben : Mittwoch, 13. September 2017 05:13:39(UTC)
hbss

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Was sind denn die Nachteile der EU Erweiterung?
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MrChicken  
#51 Geschrieben : Mittwoch, 13. September 2017 08:41:47(UTC)
MrChicken

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Zitat von: stef Gehe zum zitierten Beitrag
Wir leben ja auch mit Vegetariern aus Sachsen ;-)

Ich hab viel stärker über diesen Satz gelacht als ich sollte BigGrin Blushing Aber die Polemik in meinem Satz ist hoffentlich auch klar geworden.

Zitat von: stef Gehe zum zitierten Beitrag
Also jemand der heute einen Job hat und integriert ist darf bleiben weil er den Steuerzahlern nicht auf der Tasche liegt. Bleibt die Frage was mit ihm passiert wenn er morgen arbeitslos wird und dem Steuerzahler doch auf der Tasche liegt. Dann doch zurück? Kommt dann mit der Kündigung vom Arbeitgeber zusammen gleich der Abschiebungsbescheid?

Nein. Wieso sollte er? Die Deutschen die in die Arbeitslosigkeit fallen sammeln wir ja auch nicht auf Helgoland oder schicken sie nach Österreich.
Bei der Kündigung vom Arbeitgeber ist das sowieso nicht das Verschulden des Arbeitnehmers. Wenn er lange genug in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt hat bekommt er seinen Anspruch daraus. Das läuft soweit ich weiß unabhängig von der Nationalität. Hat er das nicht, gibt es ALGII mit allen Einschränkungen. Kann man diese Einschränkungen für Flüchtlinge anpassen oder ändern?! Ich denke das kann man.

Zitat von: stef Gehe zum zitierten Beitrag

Und da Asyl auch nicht an Alter gebunden ist bleibt auch die Frage was wir dann mit 40 bis 50 jährigen machen die wunderbar deutsch gelernt haben und einen Job haben und brav ihre Steuern zahlen. Die fehlenden 20 bis 30 Beitragsjahre für die Sozialversicherung werden diese Menschen wohl kaum noch aufholen können. Wie genau soll sich für diese "Neubürger" dann die Rente später genau berechnen? Wir kämpfen heute noch mit der Angleichung der Ost-Renten.

Ganz ehrlich: Weiß ich nicht. Aber ich bin mir sicher das man da Lösungen vorschlagen kann, von denen einige Gut und andere weniger Gut sein werden. Wie machen wir es denn heutzutage bei Menschen die erst später einzahlen? Flexirente, Aufstocken, Altersarmut sind Themen die sowieso alle betreffen. Ich glaube das da langfristig die 1,5 Millionen Flüchtlinge irgendwie mit eingerechnet werden können. Und diese Zahl gilt auch nur wenn alle hier bleiben. Das das nicht der Fall ist muss ich glaube ich nicht erwähnen. Es werden nicht alle bleiben, aber auch nicht alle gehen.

Zitat von: stef Gehe zum zitierten Beitrag

Ach und bevor ich es vergesse..... wen genau schicken wir eigentlich in die Länder zurück die in Trümmern liegen? Die die nicht arbeiten können, die nicht leistungsfähig und vielleicht krank sind? Die mit fehlender Ausbildung? Die Akademiker behalten wir ja hier. Wer baut dann noch gleich das Land wieder auf aus dem sie gekommen sind? Wenn das so läuft ist der nächste Bürgerkrieg nicht fern und wir haben die gleichen Leute wieder vor der Tür stehen - das ist mir so alles zu kurzfristig gedacht.


Habe nie gesagt das wir "die" Akademiker hier behalten sollen. Ich hab gesagt das Leute die hier bleiben wollen, dass unter bestimmten Bedingungen machen können. Ich glaube ehrlich gesagt nicht das das alle Flüchtlinge machen werden.
Außerdem muss nicht jeder dahin zurückkehren um ein Land wieder aufzubauen. Dazu bedarf es auch Know-How, dass nicht vor Ort sein muss, und Maschinen die gebaut werden müssen. Auch da sehe ich eine Chance für Deutschland. Was haben wir nochmal? Ach ja, exzellentes technisches Wissen und in einigen Bereichen die weltbesten Maschinen. Könnte man Know-How und Maschinen nicht aus dem Land nehmen das einen aufgenommen hat, geholfen hat und in dem man lebt(e)?
Ganz abwegig finde ich diese Vorstellung nicht.

Ist das kurzfristig gedacht? Vielleicht. Aber du hast selbst von dem Dilemma der Politiker gesprochen und eine einfache Lösung wird es nicht geben.

Zitat von: stef Gehe zum zitierten Beitrag
Wir gewähren ihnen lediglich Schutz und wenn der Krieg in ihrem Land vorbei ist müssen sie sich früher oder später wieder auf die Heimreise begeben damit wir andere schutzbedürftige aufnehmen können wenn es nötig ist.


Es kann ja auch nicht im Interesse Deutschlands sein, diesen Menschen hier Schutz und ein Dach über dem Kopf zu geben und sonst nichts. Glaub mir, die Flüchtlinge die hier sind WERDEN wir ausbilden. Auf die eine oder andere Art und Weise. Da führt gar kein Weg dran vorbei Unmengen an Geld in das Bildungssystem zu investieren. Wir können die nicht die nächsten vielleicht 10 Jahre oder länger in Flüchtlingsunterkunften halten und sagen: "Morgens steht ihr auf, bohrt in der Nase und Abends geht ihr zu Bett." (Übertreibung)
Da würde sich auch eine unfassbare Energie aufstauen (auf mehreren Seiten) die sich irgendwann entlädt.

Die werden hier leben, einkaufen, arbeiten, lernen, bauen, verbrauchen und alles was dazugehört.
Perspektive: Sobald der Krieg vorbei ist, müsst ihr in die Heimat.
Aber eben noch weiter perspektivisch: Wenn ihr euch an unsere Regeln und Gesetze haltet, können wir darüber reden ob ihr bleiben könnt.

Zitat von: stef Gehe zum zitierten Beitrag
Außerdem ist es unsozial. Ein junger Mensch der z.B. aufgrund eines bereits 10 Jahre dauernden Kriegs in seinem Land endlich die Flucht geschafft hat kommt hier ohne Ausbildung und vielleicht mit nur geringer Schulbildung an - denn Schulen und Unis wurden als erstes geschlossen als der Krieg ausbrach. Und dieser Mensch hat dann einfach aufgrund fehlender Qualifikation vielleicht gar nicht die gleichen Möglichkeiten wie ein anderer.

Wirtschaftlich gesehen müsste man sicher so vorgehen wie Du vorgeschlagen hast. Aber menschlich ist das schon heftig irgendwie. Ich bin froh, dass ich solche Entscheidungen nicht treffen muss.


Das ist auch wieder ein generelles Problem. Es gibt auch deutsche die nicht die gleichen Möglichkeiten haben wie ein anderer. Das gibt es auch bei jungen Leuten die noch nichts in die Kassen gezahlt haben. Die lassen wir ja auch nicht im Regen stehen. Da soll der Pass entscheiden?
Was kann ein 10 jähriger Syrer für die ganze Sch****? Soll er deswegen benachteiligt werden? Das wäre in meinen Augen ebenso unsozial.

Außerdem: Was ist denn wenn die Flüchtlinge hier wirklich arbeiten werden (siehe oben, dass werden sie IMHO definitiv), es aber eindeutig heißt: Es geht zurück. Dürfen die dann die Zahlung von SV-Beiträgen verweigern? Sie werden ihre Rente hier ja vielleicht nicht mehr verbringen. Oder ist das dann die "Zahlung" für Hilfe von Kriegsflüchtlinge? Wenn man für Hilfe bezahlt ist es keine Hilfe sondern eine Dienstleistung.

Ich stimme mit dir überein. Auch ich bin froh das ich diese Entscheidungen nicht treffen werde.
Ob mein Vorschlag wirtschaftlich der richtige ist, kann ich nicht sagen, ich habe auch nicht auf alle Probleme eine Antwort.
Ich glaube aber das es menschlich sogar gut ist, Menschen (egal woher) eine Perspektive hier zu bieten. Die wird was kosten. Aber ich denke das sich diese Perspektive durch wirtschaftliches Nutzen und Handeln lohnen kann. Sowohl finanziell als auch gesellschaftlich. Nur dazu muss man eben planen. Wenn der Krieg in Syrien vorbei ist wird es einen Teil an Flüchtlingen geben, die nicht zurück wollen. Die merken, dass der Lebensstandard, die Sicherheit, die Infrastruktur hier besser ist als sie in Syrien ist und lange Zeit sein wird. Aber wenn die arbeiten können und wollen, warum nicht?

Zitat von: stef Gehe zum zitierten Beitrag

Zitat von: MrChicken Gehe zum zitierten Beitrag

Aber warum sollten wir wenn wir eh den Bedarf haben, der vielleicht nur mittels ausländischer Kräfte gestillt werden kann, nicht erst die Menschen nehmen die sowieso hier sind? Weil sie in Not sind oder mal waren? Ich kann auch in Not sein und trotzdem arbeiten wollen... Ich kann sogar krank sein und arbeiten wollen.
Alle anderen Hilfskräfte müssten wir auch hier her holen und die müssten durch das gleiche Programm wie die (dann nicht mehr) Flüchtlinge.....


Nach der Argumentation müsste man ja zunächst mal jeden Arbeitslosen in Deutschland in Beschäftigung bringen... die sind ja schließlich auch sowieso schon hier.... und die belasten die Kassen auch.... und die können wir nicht abschieben.


Ähh, ja. Gerne. Wenn hier jemand ist der arbeiten will sollten wir über Möglichkeiten nachdenken das wir das bewerkstelligen können. Das wird nicht immer klappen (bei den Flüchtlingen auch nicht). Aber ich verstehe deinen Punkt gerade nicht, was spricht dagegen die Menschen in Arbeit zu bringen?

Zitat von: stef Gehe zum zitierten Beitrag

Und was ist wenn der Arbeitskräftebedarf sich ändert? Was ist wenn wir heute zwar 45.000 LKW-Fahrer brauchen (Quelle: http://www.focus.de/finanzen/videos/fataler-trucker-mangel-45-000-offene-stellen-bewerbermangel-in-einem-beruf-gefaehrdet-die-gesamte-wirtschaft_id_7569175.html) wir aber morgen aufgrund autonom fahrender Fahrzeuge 100.000 Kraftfahrer "übrig" haben? Was passiert dann mit den Flüchtlingen die wir gerade noch gebraucht haben?


Einfach Antwort auf deine Frage: Dann können ganze Branchen arbeitslos werden.
Das Problem sind doch auch hier nicht die zusätzlichen Flüchtlinge. Diese sind immer nur ein + bei den Zahlen. Nimmt man die mal kurz aus der Gleichung raus, wäre es so das wir nun massiv in die Ausbildung von (von mir aus deutschen) LKW-Fahrern investieren. Auch die könnten in 10 Jahren Arbeitslos sein wenn die Fahrzeuge autonom fahren.
Ich denke da sollte man lieber mal beim Berufsbild selbst ansetzen. Mein Vater war viele Jahre selbst LKW-Fahrer. Er sagt selbst: Hätte er sich nicht spezialisiert hätte er den Beruf schon lange aufgegeben. Man ist als LKW-Fahrer immer und für alle der Sündenbock. Ich kann absolut verstehen das den Job keiner machen will.
Die Lösung bis dahin? Schwer zu sagen: Da wir starken Bedarf an Arbeit im Bereich Logistik haben und diese nicht von Menschen geleitet wird/werden will, müssten wir meiner Meinung nach massiv in die Forschung der autonomen Fahrzeuge investieren. Der Nachteil ist natürlich dann das die Leute in dieser Branche eventuell noch schneller arbeitslos werden.

Zitat von: stef Gehe zum zitierten Beitrag

Zitat von: MrChicken Gehe zum zitierten Beitrag

Aber zu sagen: "Du, der arbeitet 40 Stunden in der Woche als XYZ, spricht deutsch so gut das man ihn verstehen kann, zahlt Steuern und zieht nächsten Monat in eine eigene Wohnung wo er Miete zahlt" sieht das aus Sicht der "Gruppenzugehörigkeit" doch schon anders aus. (Bei einigen wird das kein Grund sein. Die wollen nicht in der gleichen Gruppe sein wie diese Menschen, weil sie der Meinung sind das ihr Blut anders ist, weil sie Alkohol trinken oder ihre Vorfahren an der richtigen Stelle auf der Landkarte Sex hatten, aber auf die gehe ich mal nicht weiter ein.) Und ich denke schon das das die politische Situation beruhigen könnte (Du weißt was ich meine).....


Du glaubst wirklich, dass das so laufen würde? Der Flüchtling arbeitet brav, zahlt seine Miete, spricht gut deutsch? Finde ich prima!

Was sagt der arbeitslose Deutsche? Die nehmen uns die Arbeit weg!

Was sagt das junge Pärchen dass in einer Großstadt seit Monaten eine bezahlbare Wohnung sucht? Die nehmen uns die Wohnungen weg!

Was sagt der rechte Mob? Die sprechen nur Deutsch weil wir für den Deutschkurs und die Integration gezahlt haben.


Bei einem Teil der Bevölkerung, sicher. Bei allen? Nein.
Der arbeitslose Deutsche? Wenn er arbeiten möchte, sollten wir natürlich dafür sorgen das er zuerst einen Job kriegt. Hab ich kein Problem mit.

Den rechten Mob, sorry, den nehm ich nicht ernst. Was sollen die sonst sagen wenn wir keine Flüchtlingshilfe machen? "Die lernen ja nicht mal deutsch und integrieren sich nicht." Eine Eigenschaft der rechten ist es, gegen andere zu wettern, egal wie die Sachlage aussieht. Denen wird man die Flüchtlingskrise nie verkaufen können. Die Wissen doch angeblich jetzt schon das es 2030 in Deutschland kaum noch deutsche geben wird. FUD ist deren Verkaufsstrategie.

Die Argumentation mit dem jungen Pärchen zielt auch wieder auf die falschen. Wir machen für alles die Flüchtlinge verantwortlich. Der Kabarettist Nico Semsrott hat mal sinngemäß sarkastisch gesagt: "Wer ist an den Problemen schuld die wir hier seit Jahren haben?! Die die gerade kommen...."
Was ist denn wenn ich dem jungen Pärchen eine bezahlbare Wohnung wegnehme? Soll ich bestraft werden, weil ich vielleicht keine Kinder in die Welt setzen werde als Single?
Das Problem ist doch das bezahlbarer Wohnraum generell fehlt. Kann die Flüchtlingskrise und die Perspektive (egal welche) nicht ein verdammt guter Grund sein das Thema soziale Gerechtigkeit jetzt mal wirklich anzugehen? Ich denke schon. Und ich denke davon kann Deutschland und seine Bürger langfristig von profitieren.
stef  
#52 Geschrieben : Mittwoch, 13. September 2017 11:56:09(UTC)
stef

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Zitat von: hbss Gehe zum zitierten Beitrag
Was sind denn die Nachteile der EU Erweiterung?


Ich weiß dass wir uns hier teilweise auch nicht an die Überschrift halten. Aber bringt auch nichts ständig neue Themen aufzumachen. Es sollte hier zumindest in erster Linie um Deutsche Politik gehen und damit verbunden um die Bundestagswahl.


Zitat von: MrChicken Gehe zum zitierten Beitrag

Habe nie gesagt das wir "die" Akademiker hier behalten sollen. Ich hab gesagt das Leute die hier bleiben wollen, dass unter bestimmten Bedingungen machen können. Ich glaube ehrlich gesagt nicht das das alle Flüchtlinge machen werden.


Na Du sagst doch, dass die bleiben können die sich eingebracht haben und für die hier Bedarf besteht. Es ist ja bekannt, dass wir eine große Zahl an Ärzten in Deutschland haben die aus Ländern kommen in denen die medizinische Versorgung eine Katastrophe ist. Wenn wir jetzt also gerade viele Ärzte brauchen bleiben die hier und gehen nicht zurück nach Syrien (wo man sicher viel mehr Ärzte brauchen wird). Und es liegt nun mal auf der Hand, dass ein Akademiker der vielleicht schon im Ausland studiert hat (vielleicht sogar in Deutschland) oder zumindest internationale Kontakte pflegt sich leichter integrieren kann als jemand der noch nie zur Schule gegangen ist und vielleicht nicht mal lese und schreiben kann.

Jemand den wir hier dringend brauchen findet also sofort einen Job und wird sofort eingebunden - er wird sich hier vermutlich schnell einleben. Ich bin mir sicher, dass es auch möglich wäre viele Menschen mit nicht so optimalen Voraussetzungen hier so weit auszubilden, dass sie gut integrierbar sind. Aber der Aufwand ist eben um ein vielfaches höher und die "Fehlerquote" eben auch - es werden also vermutlich genau aus der schlechter ausgebildeten Gruppe viele zurück müssen wenn sie die von Deutschland geforderten Voraussetzungen nicht erfüllen würden.


Zitat von: MrChicken Gehe zum zitierten Beitrag

Bei einem Teil der Bevölkerung, sicher. Bei allen? Nein.
Der arbeitslose Deutsche? Wenn er arbeiten möchte, sollten wir natürlich dafür sorgen das er zuerst einen Job kriegt. Hab ich kein Problem mit.

Den rechten Mob, sorry, den nehm ich nicht ernst. Was sollen die sonst sagen wenn wir keine Flüchtlingshilfe machen? "Die lernen ja nicht mal deutsch und integrieren sich nicht." Eine Eigenschaft der rechten ist es, gegen andere zu wettern, egal wie die Sachlage aussieht. Denen wird man die Flüchtlingskrise nie verkaufen können. Die Wissen doch angeblich jetzt schon das es 2030 in Deutschland kaum noch deutsche geben wird. FUD ist deren Verkaufsstrategie.

Die Argumentation mit dem jungen Pärchen zielt auch wieder auf die falschen. Wir machen für alles die Flüchtlinge verantwortlich. Der Kabarettist Nico Semsrott hat mal sinngemäß sarkastisch gesagt: "Wer ist an den Problemen schuld die wir hier seit Jahren haben?! Die die gerade kommen...."
Was ist denn wenn ich dem jungen Pärchen eine bezahlbare Wohnung wegnehme? Soll ich bestraft werden, weil ich vielleicht keine Kinder in die Welt setzen werde als Single?


Bitte.... das ist ja nicht meine Argumentation dass die Flüchtlinge den Deutschen die Wohnungen und Arbeitsplätze wegnehmen. Ich sage nur, dass es eine Gruppe geben wird die genau das behaupten wird. Und angesichts der Prognosen für die AfD scheint mir diese Gruppe insgesamt nicht ganz so klein zu sein. Und das obwohl es in Deutschland aktuell insgesamt gesehen sehr gut läuft. Wie wird sich das entwickeln wenn es nicht mehr so gut läuft.

Der Mensch hat Angst vor Veränderung (ich glaube der Deutsche sogar ganz besonders viel). Man darf auch nicht vergessen dass auch gut integrierte Zuwanderer sich "organisieren" werden. Es wird nicht mehr nur die Moschee an der nächsten Ecke geben die schon heute bei vielen große Ängste auslöst... sondern auch den mehr Geschäfte über denen ein Schild mit arabischen Schriftzeichen hängt.... und früher oder später auch die erste Partei im Bundestag die von Immigranten gegründet wird.

Ich bin da relativ entspannt. Aber es wird eine ganze Reihe Menschen geben bei denen solche Entwicklungen Ängste freisetzen. Und viele Entwicklungen lassen sich ja auch gar nicht vorhersehen.

Und natürlich gab es das Wohnraumproblem bereits vor der Flüchtlingswelle. Ich wollte ja nur zum Ausdruck bringen, dass das Problem durch zusätzliche Menschen im Land nicht gerade kleiner geworden ist - zumal diese Menschen nicht unbedingt dahin wollen wo Wohnungen frei sind (so wie es die Deutschen ja auch nicht wollen). Da sieht man übrigens ganz wunderbar, dass man die Dinge eben oft nicht so lenken kann wie man vielleicht denkt. Warum müssen eigentlich in allen Bundesländern Notunterkünfte errichtet werden um im ersten Schritt den Leuten erst mal ein Dach über den Kopf zu geben während in einigen Regionen Deutschland tausende Wohnungen leer stehen? Da steckt man die Leute lieber in eine Turnhalle als in eine Wohnung in einer Region in der die Bevölkerungszahl seit Jahren sinkt und schöne große Wohnungen vorhanden sind? Jemand der aus dem Krieg übers Meer geflohen ist dürfte es ja zumindest für die erste kurze Zeit relativ egal sein wo man ihn unterbringt. Etwas Ruhe findet er sicher eher mit einer Hand voll Landsleuten in einer Wohnung als in einer Massenunterkunft mit tausenden Flüchtlingen aller Nationen. Und ich weiß wovon ich spreche. In Hamburg wurden z.B. ehemalige Praktiker Baumärkte kurzfristig so hergerichtet dass man sie mit Flüchtlingen vollstopfen konnte - oder Containerdörfer erreichtet die so groß sind dass sie fast schon eigene Stadtteile bilden könnten.


Zitat von: MrChicken Gehe zum zitierten Beitrag

Das Problem ist doch das bezahlbarer Wohnraum generell fehlt. Kann die Flüchtlingskrise und die Perspektive (egal welche) nicht ein verdammt guter Grund sein das Thema soziale Gerechtigkeit jetzt mal wirklich anzugehen? Ich denke schon. Und ich denke davon kann Deutschland und seine Bürger langfristig von profitieren.


Damit darfst Du jetzt bei dem Thema aber nicht kommen! Wenn man diesen Gedanken bis zum Ende denkt kommt man ja zu dem Schluss dass im Interesse der weltweiten sozialen Gerechtigkeit eigentlich jeder die Chance bekommen müsste hier so zu leben wie wir es tun.

Du möchtest dass es allen Menschen gleich gut geht (=sozial gerecht)? Dann ist die Wahrheit, dass selbst die ärmsten Deutschen noch was abgeben müssten damit es den Indern, Chinesen und Afrikanern so gehen kann wie den übrigen Menschen auf unserem Planeten.

Ich bin übrigens ganz und gar nicht gegen Integration. Ich glaube nur, dass sowas nicht unbegrenzt möglich ist. Ein Land wie Deutschland mit 80 Mio Einwohnern kann eben keine 250 Mio Flüchtlinge integrieren. Und auch keine 20 Mio in einem Jahr. Es gibt da irgendwo Grenzen und ich denke, dass diese aktuell fast erreicht sind. Sicher könnte man jetzt noch mal 1 oder 2 Mio kurzfristig aufnehmen wenn z.B. die Türkei die Grenzen öffnen würde. Aber mit einer guten Integration wird es dann z.B. über unser Schulsystem nicht mehr funktionieren.

Aktuell haben ja knapp 40 Prozent der Kinder bis zum Alter von sechs Jahren einen Migrationshintergrund (also mindestens ein Elternteil hatte keinen Deutschen Pass bei der Geburt) und das zeigt schon wie wichtig es ist jetzt alle zu integrieren die hier sind. Bei den türkischen Gastarbeitern gab es ja teilweise durchaus Probleme die Kinder reibungslos zu integrieren. Es gelang dann jedoch trotzdem fast immer weil sie in der Gesellschaft aufgegangen sind. Aber das lag auch am Verhältnis deutscher zu Türken (zahlenmäßig). Wenn heute so viele junge Kinder unterwegs sind und die Eltern noch nicht richtig integriert sind - dann können wir richtig Probleme bekommen. Also müssen wir da jetzt zackig dran an das Thema. Das wird klappen - aber nicht wenn (aus welchen Gründen auch immer) die Flüchtlingswelle weiter anhält oder sogar noch größer wird.



oseidon  
#53 Geschrieben : Mittwoch, 13. September 2017 16:12:09(UTC)
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Ich habe meine Meinung geändert und werde "nicht" wählen.
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#54 Geschrieben : Mittwoch, 13. September 2017 17:55:59(UTC)
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Damit unterstützt Du die CDU (math).
Frü ceeelrv ...eilps-aeghlnnrttuu-aiikkmmnnootu---->eist 1979. chi beel imt ceehmnns dnu du? www.hbss.de 28.10.17-1.11.17 (and.asmx+aest). kmmot uz netzis-celoo cimmnotuy : http://www.netzis.de/?xrid=787
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#55 Geschrieben : Mittwoch, 13. September 2017 21:14:37(UTC)
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Zitat von: oseidon Gehe zum zitierten Beitrag
Ich habe meine Meinung geändert und werde "nicht" wählen.


Das steht Dir natürlich frei.

Aber ehrlich gesagt finde ich es besser zu gehen und den Wahlschein ungültig zu machen wenn man sich für keine Partei entscheiden kann. So dokumentiert man zumindest, dass einem die Demokratie und das damit verbundene Wahlrecht wichtig ist und man nur mit dem Angebot unzufrieden ist.
Bububoomt  
#56 Geschrieben : Donnerstag, 14. September 2017 07:18:44(UTC)
Bububoomt

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Fand die Aussage einer jungen Frau im Tv gut: "ich gehe wählen weil Meine Stimme sonst indirekt an dir Rechten geht"

Ungültige Stimme bringt wohl gar nichts. Der effekt ist der gleiche als wenn man nicht wählen geht.
Denn es wird ja nicht dokumentiert wieviele u gültige Stimmen es wieso gibt. Gibt ja mehrere Gründe wieso die ungültig sein kann.

Dann wählt lieber sowas wie Partei der Bibeltreuen Christen oder Bpndnis Grundeinkommen wenn ihr das gutfimden würdet.

Ich darf leider nicht wählen aber habe es wenigstens geschafft das mehrere Personen die wohl bisher nie gewählt haben wählen gehen. Eines der Argumente war auch, wenn nicht für euch dann wrnugstens für eurer Kinder willen.
Beim Kindergeld gibts ja gravierende unterschiede was geplant ist von den Parteien.

Finde es schade das es kein zweites Duell gibt im TV. Fände ich gut.

hbss  
#57 Geschrieben : Donnerstag, 14. September 2017 08:37:26(UTC)
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"Fand die Aussage einer jungen Frau im Tv gut: "ich gehe wählen weil Meine Stimme sonst indirekt an dir Rechten geht""

Das ist halt Fakt.
Frü ceeelrv ...eilps-aeghlnnrttuu-aiikkmmnnootu---->eist 1979. chi beel imt ceehmnns dnu du? www.hbss.de 28.10.17-1.11.17 (and.asmx+aest). kmmot uz netzis-celoo cimmnotuy : http://www.netzis.de/?xrid=787
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#58 Geschrieben : Donnerstag, 14. September 2017 11:01:03(UTC)
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Zitat von: Bububoomt Gehe zum zitierten Beitrag
Fand die Aussage einer jungen Frau im Tv gut: "ich gehe wählen weil Meine Stimme sonst indirekt an dir Rechten geht"

Ungültige Stimme bringt wohl gar nichts. Der effekt ist der gleiche als wenn man nicht wählen geht.
Denn es wird ja nicht dokumentiert wieviele u gültige Stimmen es wieso gibt. Gibt ja mehrere Gründe wieso die ungültig sein kann.....


Die Aussage ist wenn ich richtig informiert bin falsch. Ein ungültig abgegebener Stimmzettel wird selbstverständlich als "abgegebene Stimme" gezählt - in der Form, dass der Vorgang die Wahlbeteiligung beeinflusst.

Wenn eine Partei z.B. ein schlechtes Ergebnis erhält und die Wahlbeteiligung nur bei 25 Prozent gelegen hat, dann wird man sagen "wir haben es nicht geschafft genügend Wähler zu mobilisieren". Wenn eine Partei aber bei 90 Prozent Wahlbeteiligung ein schlechtes Ergebnis erhält kann dieses Argument nicht mehr zählen.

Außerdem glaube ich, dass es dem "Wähler" ein gutes Gefühl gibt wenn er sich entscheidet seinen Stimmzettel abzugeben (selbst wenn dieser ungültig ist) und von seinem Wahlrecht indirekt Gebrauch macht. Wenigstens kann dann keiner behaupten "Du warst doch nur zu faul zu wählen" oder "dich interessiert das ja alles nicht".

Und die Frau im TV hast Du zwar vielleicht gut gefunden.... aber was wäre wenn sie gesagt hätte "ich wähle die Rechten damit meine Stimme nicht verloren geht"?

Ich bleibe dabei - wenn jemand meint da ist wirklich so gar nicht auf dem Zettel was er ruhigen Gewissens ankreuzen kann dann möge er bitte einen ungültigen Stimmzettel abgeben.

Es gibt ja auch viele die sagen, dass die Wahl einer Partei die definitiv die 5-Prozent-Hürde nicht nimmt eine verschenkte Stimme sei. Trotzdem wählen viele diese Parteien.

Nehmen wir mal die BGE (Bedingungsloses Grundeinkommen). Diese Partei wohl kaum eine ernsthafte Rolle spielen. Wenn jetzt aber plötzlich bei der Wahl drei Prozent an diese Partei gehen würden hätte das trotzdem etwas bewirkt - nicht bei der Sitzverteilung im Bundestag - dafür hätte man aber zum Ausdruck gebracht, dass man für dieses Modell ist und bei so vielen Stimmen könnten es letztlich auch größere Parteien nicht mehr ignorieren. Bei einer Bundestagswahl geht es ja nicht immer nur darum wirklich in den Bundestag zu kommen.
thanks 1 Benutzer dankte stef für diesen Nützlichen Beitrag.
MrChicken am 14.09.2017(UTC)
Bububoomt  
#59 Geschrieben : Donnerstag, 14. September 2017 11:38:58(UTC)
Bububoomt

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K.a. inwiefern und wann die zur Wahlbeteiligung gezählt werden, ich denke eher auch nicht. Ich könnte auch nen Wahlzettel denn ich einfach erstelle einreichen. Wäre eine Wahlbeteiligung aber ungültige Stimme!

Auf jeden Fall zählen zur Berechnung nur die gültigen Stimmen, daher macht es da keinen Unterschied ob man teilnimmt oder nicht. Außer das man den Helfern erspart diese mit kontrollieren zu müssen.

Egal welchen Grund die Frau dann genannt hätte hätte ichs nicht gut gefunden. Wer Rechtsextreme wählt, der schadet diesem Land! Oder meinst du nicht?

MrChicken  
#60 Geschrieben : Donnerstag, 14. September 2017 14:22:58(UTC)
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Zitat von: stef Gehe zum zitierten Beitrag
Zitat von: MrChicken Gehe zum zitierten Beitrag
Habe nie gesagt das wir "die" Akademiker hier behalten sollen. Ich hab gesagt das Leute die hier bleiben wollen, dass unter bestimmten Bedingungen machen können. Ich glaube ehrlich gesagt nicht das das alle Flüchtlinge machen werden.


Na Du sagst doch, dass die bleiben können die sich eingebracht haben und für die hier Bedarf besteht. Es ist ja bekannt, dass wir eine große Zahl an Ärzten in Deutschland haben die aus Ländern kommen in denen die medizinische Versorgung eine Katastrophe ist. Wenn wir jetzt also gerade viele Ärzte brauchen bleiben die hier und gehen nicht zurück nach Syrien (wo man sicher viel mehr Ärzte brauchen wird). Und es liegt nun mal auf der Hand, dass ein Akademiker der vielleicht schon im Ausland studiert hat (vielleicht sogar in Deutschland) oder zumindest internationale Kontakte pflegt sich leichter integrieren kann als jemand der noch nie zur Schule gegangen ist und vielleicht nicht mal lese und schreiben kann.


stef schrieb:
Die Akademiker behalten wir ja hier.


Das klang für mich so als würden wir automatisch alle Akademiker hier behalten. Das wollte ich damit aber eben nicht aussagen. Ich wollte sagen das wir die Flüchtlinge behalten können, für die Bedarf da ist, die diesen Bedarf erfüllen können, die sich an die Regeln halten und die eben auch hier bleiben wollen.

Wir haben in Deutschland selbst schon eine hohe Akademikerquote und brauchen sicherlich nicht in allen Bereichen Kräfte aus dem Ausland. Da ist dann kein Bedarf da.
Was wir zum Beispiel brauchen sind Landärzte. Wenn aber jemand hier bleiben möchte aber nur als Arzt in der Stadt, dann kann er den Bedarf erfüllen, möchte aber nicht. Damit sind dann auch wieder nicht alle Bedingungen erfüllt.


Zitat von: stef Gehe zum zitierten Beitrag
Bitte.... das ist ja nicht meine Argumentation dass die Flüchtlinge den Deutschen die Wohnungen und Arbeitsplätze wegnehmen. Ich sage nur, dass es eine Gruppe geben wird die genau das behaupten wird. Und angesichts der Prognosen für die AfD scheint mir diese Gruppe insgesamt nicht ganz so klein zu sein. Und das obwohl es in Deutschland aktuell insgesamt gesehen sehr gut läuft. Wie wird sich das entwickeln wenn es nicht mehr so gut läuft.

Deswegen nehme ich den rechten Mob nicht ernst. Er argumentiert halt immer dagegen, weil er dagegen sein will. Wenn wir auf das "Nase-bohren-Beispiel" zurückkommen, werden die rechten eben sagen "Die müssen nicht arbeiten und kriegen alles hinten rein", wenn wir dann noch davon ausgehen das die Flüchtlinge irgendwann einen riesen Unmut haben der sich entlädt (was ich nachvollziehen kann wenn ich in meiner freien Entfaltung gehemmt würde), dann kommt von den Rechten "Undankbares Pack", "Alle Kriminell". Die wollen einfach dagegen sein.
Zur AfD noch ein Wort. Ich glaube nicht das diese Gruppe jemals kleiner war. Die haben sich nur im Schatten verteilt. Jetzt gibt es eine einigermaßen akzeptierte, rechtspopulistische Partei die im Mainstream angekommen ist. Da werden viele einfach dieser Partei die Stimme geben um sie nicht ganz verpuffen zu lassen, unabhängig wo die AfD nachher steht (Einzug/Opposition/Koalitionspartner).
Ein anderer Teil der Wähler der AfD sind die unzufriedenen die vorher vielleicht einfach nicht gewählt haben.

Viel mehr interessiert mich nach der Wahl das Ergebnis der Wahlbeteiligung sowie von NPD, DVU und den anderen in diesem Bereich. Die Wähler der AfD sind nicht neu, die sammeln sich nur dort.

Zitat von: stef Gehe zum zitierten Beitrag
Der Mensch hat Angst vor Veränderung (ich glaube der Deutsche sogar ganz besonders viel). Man darf auch nicht vergessen dass auch gut integrierte Zuwanderer sich "organisieren" werden. Es wird nicht mehr nur die Moschee an der nächsten Ecke geben die schon heute bei vielen große Ängste auslöst... sondern auch den mehr Geschäfte über denen ein Schild mit arabischen Schriftzeichen hängt.... und früher oder später auch die erste Partei im Bundestag die von Immigranten gegründet wird.

Ich bin da relativ entspannt. Aber es wird eine ganze Reihe Menschen geben bei denen solche Entwicklungen Ängste freisetzen. Und viele Entwicklungen lassen sich ja auch gar nicht vorhersehen.


Ich denke auch das wir deutsche eine ganz besondere Spezies sind Wink Was mich jedes mal wundert warum die deutschen soviel Zukunftsangst haben. Bisher haben wir uns seit dem Ende des 2. Weltkriegs ziemlich gut entwickelt (Lebensstandard/Lebensqualität). Es ist halt die Angst das das jetzt verschwindet, aber ich sehe dazu ehrlich gesagt keinen Anlass, wenn wir daran nicht selbst mitarbeiten uns abzuschaffen.

Zitat von: stef Gehe zum zitierten Beitrag
Und natürlich gab es das Wohnraumproblem bereits vor der Flüchtlingswelle. Ich wollte ja nur zum Ausdruck bringen, dass das Problem durch zusätzliche Menschen im Land nicht gerade kleiner geworden ist - zumal diese Menschen nicht unbedingt dahin wollen wo Wohnungen frei sind (so wie es die Deutschen ja auch nicht wollen). Da sieht man übrigens ganz wunderbar, dass man die Dinge eben oft nicht so lenken kann wie man vielleicht denkt. Warum müssen eigentlich in allen Bundesländern Notunterkünfte errichtet werden um im ersten Schritt den Leuten erst mal ein Dach über den Kopf zu geben während in einigen Regionen Deutschland tausende Wohnungen leer stehen? Da steckt man die Leute lieber in eine Turnhalle als in eine Wohnung in einer Region in der die Bevölkerungszahl seit Jahren sinkt und schöne große Wohnungen vorhanden sind? Jemand der aus dem Krieg übers Meer geflohen ist dürfte es ja zumindest für die erste kurze Zeit relativ egal sein wo man ihn unterbringt. Etwas Ruhe findet er sicher eher mit einer Hand voll Landsleuten in einer Wohnung als in einer Massenunterkunft mit tausenden Flüchtlingen aller Nationen. Und ich weiß wovon ich spreche. In Hamburg wurden z.B. ehemalige Praktiker Baumärkte kurzfristig so hergerichtet dass man sie mit Flüchtlingen vollstopfen konnte - oder Containerdörfer erreichtet die so groß sind dass sie fast schon eigene Stadtteile bilden könnten.


Stimmt dieses Problem wird nicht kleiner, nimmt aber dadurch in meinen Augen kein Ausmaß an, dass wir es nicht trotzdem bewältigen können.
Mein Vater selbst hat diese Container geliefert und in Bremerhaven stehen unfassbar viele Wohnungen leer. Gut ein paar davon sind mittlerweile auch Baufällig, aber in den anderen wohnen trotzdem keine Flüchtlinge. Warum nicht? Weil das private Immobilien sind, wo der "Vermieter" ein Briefkasten ist, weil die Person dahinter unbekannt (verzogen) ist. Deren Eigentum einfach pfänden ist (aus guten Grund) nicht so einfach möglich. Daher stehen diese Wohnungen leer. Gut finde ich das auch nicht, aber diese Flüchtlingskrise ist daher doch DIE perfekte Gelegenheit um bei diesem Thema nun mal anzusetzen.
Ich weiß aus dem Bekanntenkreis das wir nicht die einzigen sind die sich darüber wundern. Dieses Thema springt einem aktuell ins Auge. Jeder sieht es, keiner macht was. Günstiger wird die Gelegenheit nicht das Thema mit den Wohnungsleerständen anzugehen.

Zitat von: stef Gehe zum zitierten Beitrag
Zitat von: MrChicken Gehe zum zitierten Beitrag
Das Problem ist doch das bezahlbarer Wohnraum generell fehlt. Kann die Flüchtlingskrise und die Perspektive (egal welche) nicht ein verdammt guter Grund sein das Thema soziale Gerechtigkeit jetzt mal wirklich anzugehen? Ich denke schon. Und ich denke davon kann Deutschland und seine Bürger langfristig von profitieren.


Damit darfst Du jetzt bei dem Thema aber nicht kommen! Wenn man diesen Gedanken bis zum Ende denkt kommt man ja zu dem Schluss dass im Interesse der weltweiten sozialen Gerechtigkeit eigentlich jeder die Chance bekommen müsste hier so zu leben wie wir es tun.


Ja, ich denke es IST im Sinne der weltweiten sozialen Gerechtigkeit das jeder die Chance haben sollte so zu leben wie wir es tun. Das wird aber nicht gehen und das wird auch nicht passieren. Da mach ich mir keine Illusionen.

Zitat von: stef Gehe zum zitierten Beitrag
Du möchtest dass es allen Menschen gleich gut geht (=sozial gerecht)? Dann ist die Wahrheit, dass selbst die ärmsten Deutschen noch was abgeben müssten damit es den Indern, Chinesen und Afrikanern so gehen kann wie den übrigen Menschen auf unserem Planeten.

Möchtest du nicht das es allen Menschen gleich gut geht? Wenn nein, warum nicht? Weil niemals jemand gesagt hat das das Leben fair ist? Ja. Das ist auch so. Es gibt ja den schönen Spruch: "Wir leben hier über die Verhältnisse der anderen." Es ist so, dass wir "reich" sind, weil andere weniger haben. Die Ressourcen der Erde geben es nicht her, dass jeder so lebt wie die Deutschen.
Aber wir können daran arbeiten das es besser wird bis zu dem Punkt wo wir uns wirklich Fragen müssen ob wir jetzt was abgeben müssen (diesen Punkt hatten wir noch nicht, kann mir keiner Erzählen, da will ich Beweise sehen).
Das selbst die ärmsten Deutschen was abgeben müssten stimmt sogar. Aber wenn wir diese Flüchtlingskrise bewältigt haben, kommt garantiert die nächste. Machen wir uns nichts vor: Was Lebensstandard angeht sind Deutschland und Europa für die meisten in der Welt das gelobte Land. Hier werden immer Menschen herkommen. Ganz salopp: Hier ist es besser.
Ob wir die Integration (Bedarfsdeckung, wenn man es zynisch will) nun mit diesen Flüchtlingen machen oder mit den nächsten (das ist nicht böse gemeint, nur salopp ausgedrückt) wird keine Rolle spielen so lange bis wir tatsächlich sagen: Nach dem Asyl HABEN wir für euch einfach keine weitere Perspektive.

Zitat von: stef Gehe zum zitierten Beitrag
Ich bin übrigens ganz und gar nicht gegen Integration. Ich glaube nur, dass sowas nicht unbegrenzt möglich ist. Ein Land wie Deutschland mit 80 Mio Einwohnern kann eben keine 250 Mio Flüchtlinge integrieren. Und auch keine 20 Mio in einem Jahr. Es gibt da irgendwo Grenzen und ich denke, dass diese aktuell fast erreicht sind. Sicher könnte man jetzt noch mal 1 oder 2 Mio kurzfristig aufnehmen wenn z.B. die Türkei die Grenzen öffnen würde. Aber mit einer guten Integration wird es dann z.B. über unser Schulsystem nicht mehr funktionieren.

Ich will dir nicht unterstellen das du gegen Integration bist. Unbegrenzte Integration ist auch nicht möglich. Ich kann und will nicht die Welt retten. Meine Ansinnen ist ja auch kein purer Altruismus, sondern eher Reziproker Altruismus (wir haben davon auch was).

Aber ich finde es wird bei den Flüchtlingszahlen einfach übertrieben, bzw. das Können der Deutschen unterschätzt.
Wir haben in Deutschland aktuell noch nichtmal 1,5 Mio. Flüchtlinge hier. Lass es im aktuellen Flüchtlingszustrom 2 Mio werden. Davon werden einige direkt nicht akzeptiert weil die Gründe der Flucht hier nicht ausreichend für Asyl sind. Einige werden sicherlich zurück gehen (wollen). Sagen wir, wir bleiben nachher trotzdem bei 2 Mio. Flüchtlingen. Das sind 1/40 der Menschen die hier leben. 40 Leute in Reihe stellen. 1 Flüchtling. Ich denke das wir die Anstrengungen zur Integration dieser 1 neuen Person ohne Vernachlässigung der anderen bewältigen können. Das wird ENORME Anstrengungen kosten. Aber ich glaube (ich wollte schon immer mal die Kanzlerin zitieren) Wir schaffen das.

Welches Land wenn nicht wir? (Um die ganzen Nationalisten mal mit ihrem eigenen Patriotismus zu schlagen BigGrin )

Zitat von: stef Gehe zum zitierten Beitrag
Also müssen wir da jetzt zackig dran an das Thema. Das wird klappen - aber nicht wenn (aus welchen Gründen auch immer) die Flüchtlingswelle weiter anhält oder sogar noch größer wird.

Wir sind uns im also ja doch weitgehend einig Laugh



Ein kleiner Dank noch: Das ist einer der wenigen Threads in den letzten Wochen auf Netzis.de der mich begeistert, zum Nachdenken und reflektieren anregt. Danke dafür, dass gibt es hier viel zu selten BigGrin

Bearbeitet vom Benutzer Donnerstag, 14. September 2017 14:23:54(UTC)  | Grund: Nicht angegeben

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